Die diesjährige Play-Off-Zeit beginnt für die Rams-Damen mit einem Auswärtsspiel bei den Langenfeld Devils im Halbfinale. Am heutigen Samstag, 13:00 Uhr, wurde auf der weitläufigen Spielfläche in der Turnhalle des Konrad-Adenauer-Gymnasiums diese erste Partie angepfiffen.

Coach Kjell Wilbert spielte mit seinem Team mit nur zwei Reihen.
Im Tor stand Goalie Caro Walz.
In die eine Spielreihe beorderte Coach Wilbert:
Jana und Mia Bagusat im Sturm, dahinter Kira Riepe und Stürmerin Lina Meder, die heute als Verteidigerin agieren musste, da Kira Kanders durch Eishockeyverspflichtungen nicht zur Verfügung stand.
In der zweiten Spielreihe liefen auf:
Janine Wilbert und Jule Klement im Sturm, dahinter das eingespielte Duo Maren Krämer und Susanne Schwedt in der Defensive.
Dazu kam Nina Hellmann, die wechselnd eingesetzt wurde.

Damit waren die Marschrichtung und die Taktik weitestgehend vorbestimmt:

Mit der Reihe um Jana und Mia Bagusat wird Druck aufgebaut, mit der eher defensiv gestalteten Reihe um die Verteidigerinnen Maren Krämer und Susanne Schwedt galt es vor allem, die erspielten Ergebnisse zu sichern und wieder und wieder gute Ausgangspositionen für das Team zu bewahren.

Langenfeld hingegen konnte bei diesem ersten Halbfinalspiel wieder mit einem 14er Feldspielerkader plus Torfrau Eva Schmachtenberg aufwarten.

Doch wer dachte, die Partie würde zunächst von dem großen Kader der Hausherrinnen dominiert, sah sich bereits zu Anpfiff der Begegnung getäuscht.

Laufstark, präsent und hellwach, vor allem dominant in der Balleroberung und dem anschließenden Ballbesitz zeigten sich die Gäste aus der Landeshauptstadt – und mit einem direkten Zug zum Tor der Devils.
Bereits nach nur 42 gespielten Sekunden gelang Mia Bagusat auf Zuspiel ihrer Schwester Jana der erste Treffer für die Ramserinnen. Direkt nach Wiederanpfiff eroberten die Ramserinnen den Ball erneut, zeigten sich auf der großen Spielfläche in Langenfeld lauffreudig und zogen das eigene Spiel mit langen – und diesmal passgenauem Zuspiel – in Breite und Länge.

Und schon in Spielminute 03:01 war es Kira Riepe, die auf Zuspiel von Jana Bagusat, auf 0:2 erhöhte.
Von diesem druckvollen und temporeichen Beginn der Partie zeigten sich die Devils überrascht. Auch in den Folgeminuten ging die von Coach Wilbert gewählte Taktik auf; seine Spielerinnen behaupteten mit der eher defensiven Reihe sicher den Ball, verhinderten somit Angriffe und Tempogegenstöße der Devils, die noch im letzten Ligaspiel letztendlich zur damaligen Niederlage führten.

Mit der offensiv ausgerichteten Reihe hingegen gelangen bestens auskombinierte Angriffe. Dieses Zusammenspiel beider Reihen und Blöcke garantierte den hohen Ballbesitz und die Dominanz bereits in den ersten Spielminuten. So verwunderte es nicht, dass die Ramserinnen die Torausbeute noch weiter erhöhen konnten. In Spielminute 08:46 war es dann wieder Jana Bagusat auf Zuspiel von Kira Riepe, die zum 0:3 aufstockte.

Erst nach 10 Minuten fanden die Devils zu einem organisierten Spielrhythmus und zu ersten Entlastungsangriffen, doch Caro Walz zeigte auch am heutigen Tag – über alle drei Spieldrittel – eine ausgezeichnete Leistung. Sie war wieder einmal ein sicherer Rückhalt für ihr Team, sobald es den Devils gelang, das eine oder andere Mal durchzubrechen.

Erst in Spielminute 11:43 gelang es Stefanie May, den ersten Langenfelder Treffer zu erzielen. Zuvor gab es auf Düsseldorfer Seite den ersten Abspielfehler, den die Devils sodann zum Tempogegenstoß ausnutzen konnten.

Doch die Ramserinnen ließen sich von diesem Langenfelder Gegentreffer nicht verunsichern, die Düsseldorferinnen blieben ihrer taktischen Grundlinie treu, verteidigten sicher und konsequent den Ball behauptend mit der einen Reihe – und genau so konsequent und druckvoll ging es auf des Gegners Tor mit der anderen Reihe.

So kamen die Gäste in Spielminute 17:57 durch Jana Bagusat auf Zuspiel von Schwester Mia Bagusat zum 1:4. Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Drittelpause.

Coach Wilbert zeigte sich mit seinem Team zufrieden, die taktischen Vorgaben wurden bestens von den Reihen und Blöcken umgesetzt, die Fehlpassquote sehr gering, das Angriffsspiel und der Spielaufbau druckvoll, passgenau, schnell und variantenreich auf der großen Spielfläche. Defensiv standen die Ramserinnen gut, behaupteten den Ball über weite Strecken des 1.Spielabschnitts und ließen kaum Gegenangriffe der Devils zu.

Im zweiten Spielabschnitt zogen sich die Devils weiter in die eigene Hälfte zurück; ihr Spiel verlangsamte sich, was den Ramserinnen zusätzlichen Platz auf dem Spielfeld bot und den Spielaufbau der Gäste begünstigte. Nun dominierten die Ramserinnen die Partie zusehends, sodass auch die eher defensiv aufgestellte zweite Reihe den Spielball nunmehr immer weiter in des Gegners Hälfte trieb und zusätzliche Angriffe fuhr. Die Devils sahen sich hiernach mehr und mehr in die eigene Spielhälfte zurückgedrängt – und folglich unter noch mehr Druck.

In Spielminute 28:39 war es dann das Sturmduo dieser zweiten Reihe, die den nächsten Treffer für Düsseldorf erzielten. Janine Wilbert traf auf Zuspiel von Jule Klement zum 1:5.

Es blieb bei der Dominanz der Ramserinnen in diesem zweiten Drittel. In Spielminute 35:09 trafen die Ramserinnen sogar in eigener Unterzahl; wieder einmal war es Jana Bagusat auf Doppelpass-Zuspiel von Kira Riepe, die fallend noch zum 1:6 einnetzen konnte.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff und Ablauf der Düsseldorfer Strafzeit zog dann die zweite Reihe ebenfalls wieder offensiv nach, in Spielminute 37:45 bauten die Ramserinnen von hinten mit viel Platz und Raum auf und Maren Krämer erzielte auf Zuspiel von Susanne Schwedt mit einem Distanzschuss in den oberen rechten Torwinkel den Treffer zum 1:7.

Den Torreigen des 2.Drittels beendete dann in Spielminute 38:56 ein weiteres Mal Kira Riepe auf Doppelpass-Zuspiel von Jana Bagusat zum 1:8.

Mit diesem deutlichen Vorsprung ging es auch in die zweite Pause.

Coach Wilbert hatte kaum etwas auszusetzen, im Gegenteil, die taktischen Vorgaben wurden von allen Spielerinnen mustergültig umgesetzt, die Reihen und Blöcke hatten sich an alle abgesprochenen Details gehalten. Zudem zeigten sich seine Spielerinnen heute nicht nur ballsicher, sondern vor allem wieder einmal mit einem passgenauen und vor allem schnellen und direkten Zuspiel.

So verwunderte es nicht, dass die Gästespielerinnen im letzten Drittel „einen Gang herausnahmen“, kräfteschonend – aber ballsicher und weiterhin die Partie bestimmend – vergingen die Spielminuten.

In der 46. Spielminute gelang Stefanie May dann auch der zweite Langenfelder Treffer, den die Ramserinnen aber unaufgeregt aufgrund des deutlichen Vorsprungs hinnahmen.

In Spielminute 48:21 erzielte dann Jule Klement auf Zuspiel von Kira Riepe den Treffer zum 2:9 mit einem gut platzierten und langgezogenen Distanzschuss ins obere rechte Langenfelder Toreck.

Im Anschluss verkürzte Langenfeld noch in der 51. Spielminute durch Lisza Fink zum Endstand von 3:9.

Nach diesem dritten Langenfelder Treffer zogen die Ramserinnen das Tempo noch einmal kurzzeitig an, beließen es dann aber bei hohem Ballbesitz, sicherer Ballführung, passgenauem Zuspiel und passten somit eher sicher nach hinten, als noch weitere Angriffe vorzubereiten. Auf diese Weise vergingen die letzten Spielminuten für die Zuschauer eher ruhig und beschaulich. Die temporeichen Phasen dieser Partie lagen sicher zu Beginn des ersten Drittels und den ersten 10 Spielminuten, danach vor allem im gesamten zweiten Durchgang, der deutlich von den Ramserinnen dominiert wurde. Der letzte Spielabschnitt war bestimmt von der Routine der Ramserinnen und auch der bereits sichtbar einsetzenden Resignation der Devils.

Die Landeshauptstädterinnen haben nach der Heimniederlage im letzten Ligaspiel gegen die Devils ihre Hausaufgaben gemacht. Heute hat sich in Langenfeld eine ganz andere Mannschaft präsentiert.

Laufstark, kämpferisch, einsatzfreudig – mit dem Willen zum Sieg, mit dem Ziel des hohen Ballbesitzes und der daraus resultierenden Dominanz und Feldüberlegenheit.
Das heute gezeigte passgenaue und schnelle Zuspiel, aber auch die sichere Defensivarbeit haben den Grundstein für den heutigen Sieg gelegt.

Darauf aufbauend haben die Ramserinnen heute eine ausgezeichnete Mannschaftsleistung mit zwei Reihen gezeigt, bei der jede Reihe die ihnen speziell zugewiesenen Aufgaben mit Bravour gemeistert und die Vorgaben von Coach Wilbert bestens umgesetzt haben.

Dazu konnte Goalie Caro Walz heute wieder einmal mehrfach unter Beweis stellen, dass sie jederzeit ein sicherer Rückhalt für ihr Team ist und auch nach minutenlanger „Arbeitslosigkeit“ im richtigen Moment hellwach und topfit ist !

Und bei Jana Bagusat spürte man heute ganz besonders, dass sie die letzte Niederlage gegen Langenfeld mit dem heutigen Spiel vergessen machte wollte: sie hat heute um jeden Ball noch ein bisschen mehr gekämpft, als sie es ansonsten tut. Sie rannte hinter jedem Ball her, war vorne wie hinten anzutreffen, lief immer und immer wieder in den freien Raum und forderte ein Zuspiel nach dem anderen von ihren Mitspielerinnen.

Aber am Ende hat vor allem die Mannschaftsleistung den heutigen, deutlichen Auswärtssieg ergeben. Alle Spielerinnen haben mit- und füreinander gekämpft, wollten hier als Sieger vom Platz gehen und haben daran von der ersten Spielminute an keine Zweifel aufkommen lassen.

Und die verletzte Spielerin Captain Nadine Joisten und die schwangere Elena Unterlöhner haben an der Bande bei ihrem Team „alles“ gegeben, haben angefeuert, aufgemuntert und sich an diesem Spieltag als Betreuer bewiesen und für künftige Aufgaben empfohlen !  😉

Das zweite Halbfinalspiel wird am kommenden Samstag, 31.10.2015, in Niederheid ausgetragen. Das Spiel wird auf 15:30 Uhr verlegt und angepfiffen.

Ein besonderer Dank an dieser Stelle auch an die zahlreichen Düsseldorfer Fans, die unserer Bitte um Unterstützung nachgekommen sind. Ich hätte nicht gedacht, dass wir Ramser eine vielfach höhere Zuschauerzahl in der gegnerischen Halle begrüßen können, als es der Heimverein tun konnte.

Dafür ganz, ganz lieben Dank. Ihr habt uns eine tolle Kulisse auswärts beschert !!!

Wir würden uns freuen, euch alle auch am kommenden Samstag in Niederheid um 15:30 Uhr begrüßen zu können.
Tore / Assists:
00:42 Mia Bagusat / Jana Bagusat
03:01 Kira Riepe / Jana Bagusat
08:46 Jana Bagusat / Kira Riepe
17:59 Jana Bagusat / Mia Bagusat
28:39 Janine Wilbert / Jule Klement
35:09 Jana Bagusat / Kira Riepe
37:45 Maren Krämer / Susanne Schwedt
38:56 Kira Riepe / Jana Bagusat
48:21 Jule Klement / Kira Riepe
Thorsten Schwedt