In der Meisterschaftsrunde traten die Rams-Damen und Coach Kjell Wilbert zum ersten Mal bei und gegen Aufsteiger Bockumer Bulldogs in Krefeld an.
Die Bulldogs sind eine Spielgemeinschaft aus Bockumer Spielerinnen und Spielerinnen der Skating Bears Krefeld, beide Vereine nutzen die Halle Horkesgath für ihren Inlineskaterhockeysport.
Der diesjährige Aufsteiger aus der zweiten Damenliga hat in seinem Aufstiegsjahr alle Punktspiele in der 2.Damenliga gewinnen können. Zudem haben die Bockumer Bulldogs von der Abmeldung der Damenmannschaft der Duisburg Ducks profitiert, die Spielerinnen Bianca Umlauft und Fiona Rosarius wechselten nach Krefeld.
Coach Wilbert kann weiterhin nicht auf seinen kompletten Kader zurückgreifen; Nadine Joisten und Jana Bagusat sind weiterhin verletzt, Vena-Marie Kanters und Andrea Lanzl fehlen aufgrund von Eishockeyverpflichtungen.
Nach Urlaubsrückkehr stieg jedoch Stürmerin Mia Bagusat in den Spielkader ein, sodass die Ramserinnen in folgender Besetzung in Krefeld antreten konnten:
Im Tor: Caro Walz und Nina Heuser
Sturm: Mia Bagusat, Jule Klement, Elena Unterlöhner und Janine Wilbert
Verteidigung: Kira Kanders, Maren Krämer, Kira Riepe und Susanne Schwedt
Nach Anpfiff der Partie gerieten die Bulldogs gleich in Spielminute 01:49 in Unterzahl. Die erste Überzahlreihe, die von Coach Kjell Wilbert auf das Feld geschickt wurde, bestand aus Mia Bagusat, Kira Kanders, Maren Krämer und Kira Riepe.
Gleich der erste Angriff wurde nach nur 11 Sekunden von Kira Kanders mit einem ihrer sehenswerten Schlagschüsse aus halblinker Position in den oberen rechten Torwinkel mit dem ersten Düsseldorfer Tor abgeschlossen, die Vorlage kam von Kira Riepe.
Danach zogen sich die Bockumer Spielerinnen zunächst einmal tief in ihre eigene Hälfte zurück, gut gestaffelt standen sie vor dem eigenen Tor. Die Ramserinnen hatten zwar einen höheren Anteil am Ballbesitz, fanden jedoch nicht die Lücke zum nächsten Torerfolg. So blieb es bei einer Vielzahl von Distanzschüssen, die jedoch von der gut aufgelegten Krefelder Torfrau abgewehrt und abgeblockt werden konnten.
Coach Wilbert wies seine Spielerinnen immer wieder auf ihr Stellungsspiel und die neuen Laufwege hin, die in den letzten Trainingseinheiten einstudiert und geübt wurden. Man spürte jedoch, dass das neue Stellungsspiel, die neuen Laufwege und die ungewohnten Positionen noch nicht reibungslos und kombinationssicher ablaufen.
Im Gegenteil, es hakte hier und dort und Coach Wilbert war immer wieder gezwungen, seine detaillierten Anweisungen den Spielerinnen auf dem Platz, aber auch auf der Bank zuzurufen und zu erläutern.
Die Krefelderinnen kamen im gesamten ersten Drittel viermal vor das Düsseldorfer Gehäuse, doch Goalie Caro Walz, die an diesem Sonntag wieder einmal eine ausgezeichnete Partie gezeigt hat, stand mit ihren Verteidigerinnen sicher und war nicht zu überwinden.
Das Spiel der Ramserinnen lief noch nicht rund und so blieb es bei zahlreichen Einzelaktionen und meist bei Distanzschüssen; die meiste Gefahr ging dabei von Kira Kanders aus, die auch folglich in der Spielminute 18:42 wieder einmal von halblinks einlaufend mit einem fulminanten Schlagschuss das obere rechte Toreck zum 0:2 für Düsseldorf markierte.
Danach ging es in die erste Drittelpause.
Coach Wilbert gönnte seinen Spielerinnen zunächst eine zweiminütige Verschnaufpause, bevor er taktische Feinheiten besprach. Aber nicht nur das, er zeigte seinen Reihen und Blöcken mit Hilfe seiner Taktiktafel, worauf es ihm in den kommenden Spieldritteln ankommt; besprach nochmals die Laufwege und die Positionen, ermahnte seine Spielerinnen aber auch zu mehr Laufbereitschaft und zu größerer, läuferischer Rotation auf dem Spielfeld.
Nach Wiederanpfiff sah man im zweiten Drittel eine läuferisch stärkere Mannschaft aus der Landeshauptstadt, doch taten sich die Ramserinnen weiter schwer, in den Slot der Bulldogs einzulaufen. Die Hausherrinnen verteidigten eng vor dem eigenen Tor und den Düsseldorferinnen fehlten die zündenden Ideen, mit einem Doppel- oder Kurzpassspiel direkt vor das Tor des Gegners zu ziehen.
So blieb es letztlich beim gewohnten Bild aus dem ersten Drittel, die Ramserinnen eroberten sicher den Ball, verteidigten gut – doch im Angriff blieb es meist bei Distanzschüssen.
Kira Kanders war hier gefordert, ihre wuchtigen Schüsse von der Mittellinie sind für jede Torfrau schwer zu halten, können meist nur abgewehrt, jedoch selten gefangen werden.
Solch einen heftigen Schlagschuss von Kira Kanders konnte Krefelds Torfrau in der Spielminute 29:40 nur abblocken, den Abpraller konnte dann Neuling Jule Klement in ihrem zweiten Spiel in der 1.Damenbundesliga direkt zum 0:3 für Düsseldorf verwandeln.
Der Jubel bei der 13jährigen Schülerin noch ein wenig verhalten, aber ihre Mitspielerinnen und auch Coach Wilbert freuten sich umso mehr über den gelungenen Einstand unserer Nachwuchsspielerin.
Das war dann auch schon das einzige Tor, das im zweiten Spielabschnitt bejubelt werden konnte. Zwar sahen die Zuschauer noch einige Angriffe auf beiden Seiten, doch beide Teams und vor allem die Torfrauen wehrten alle Angriffsversuche sicher ab.
Im letzten Drittel verlief die Partie weiter zäh. Die Ramserinnen erneut mit dem deutlich höheren Spielanteil, die Bulldogs wurden über weite Strecken des letzten Drittels in die eigene Spielhälfte zurückgedrängt, doch die Ramserinnen fanden nicht – ebenso wie im ersten Spielabschnitt – den Weg in den Slot des Gegners. Die Bulldogs standen gut gestaffelt, es blieb bei Distanzschüssen und gelegentlichen Einzelaktionen und Dribblings von Kira Riepe und Mia Bagusat. Janine Wilbert und Elena Unterlöhner versuchten mehrfach das Doppelpasszuspiel, kamen jedoch nicht zum finalen Torerfolg.
Erst in Spielminute 53:32 war es Mia Bagusat, die auf Zuspiel von Jule Klement, erstmalig aus kurzer Distanz zum 0:4 einnetzen konnte. Mit diesem Spielstand endete auch die Partie.
Coach Wilbert zeigte sich zufrieden mit der Leistung seines Teams; der Aufsteiger aus Krefeld hat eine gute Defensivleistung gezeigt, gepaart mit immer wieder schnellen Kontern und Tempogegenstößen. Die junge Mannschaft der Bockumer Bulldogs wird sicher weiteren, etablierten Teams aus der Bundesliga einiges im Saisonverlauf abverlangen. Ein neues Team, das bestimmt für die eine oder andere Überraschung in der Liga sorgen wird !
Deutlich verbessert zeigte sich das Gesamtbild des Düsseldorfer Teams; die Verteidigerduos Maren Krämer/Susanne Schwedt und Kira Kanders/Kira Riepe offerierten ein wesentlich effizienteres Stellungsspiel, gepaart mit hoher Laufbereitschaft und Flexibilität. Stets war eine Verteidigerin frei im Raum und anspielbar und/oder schaltete sich umgehend in den nächsten Angriff ein.
Mehrfach zogen die Verteidigerinnen weit nach vorn, weite und schnell gespielte Spieleröffnungen wurden mehrfach gezeigt. Dabei vollzogen die Reihen und Blöcke sichere Rotationen, die Stürmerinnen schalteten schnell um auf Defensivverhalten und bewegten sich flexibel auf dem Spielfeld, um direkt wieder die gewohnten Positionen einzunehmen.
Die ersten Umstellungen von Coach Wilbert haben in Ansätzen Früchte gezeigt, doch sind die gewohnten Spielrhythmen, die alten Laufwege und Positionen noch nicht aus den Köpfen der Spielerinnen, was aber auch nicht verwundert und auch nicht von Coach Wilbert am zweiten Spieltag der Saison erwartet wird.
Das neue Spielsystem braucht Zeit – und viel Übung. Kontinuierliche Trainingsarbeit ist das Gebot der Stunde, an das sich alle halten. Und ebenso wichtig die Anweisungen von Coach Wilbert, die mit viel Ruhe, Umsicht und Verständnis vor, während und auch nach dem Spiel an jede einzelne Spielerin weitergegeben werden.
Das erfolgreiche Damenteam des ISCD Rams der zurückliegenden Jahre befindet sich im Umbruch; nicht nur neue Spielerinnen gilt es, zukünftig in das Team zu integrieren, vor allem der Umbau der Spielanlage, die taktische Ausrichtung, das Spielsystem schlechthin verändert sich spürbar.
Doch am gestrigen Spieltag hat man bereits gesehen, dass die intensiven Bemühungen und die penible Vorbereitung von Coach Kjell Wilbert von allen Spielerinnen gerne angenommen und umgesetzt werden.
Leider ist das Team noch einige Zeit verletzungs- und abwesenheitsbedingt geschwächt; der komplette Kader steht Coach Wilbert vorerst noch nicht zur Verfügung.
Man darf dennoch gespannt sein auf die kommenden Auftritte des Düsseldorfer Teams.
Am 11.04.2015, 16:30 Uhr, empfangen wir in unserem ersten Heimspiel den Deutschen Vizemeister Menden Mambas. Danach geht es dann am 18.04.2015 auf die weite Auswärtstour nach Berlin zu den Spreewölfen.
Tore/Assists:
02:00 Kira Kanders / Kira Riepe
18:42 Kira Kanders / –
29:40 Jule Klement / Kira Kanders
53:32 Mia Bagusat / Jule Klement
Thorsten Schwedt