Viele enttäuschte Gesichter gab es bei dem Team Schüler 1 der Düsseldorf RAMS am Samstag als die Schlußsirene den letzten Abschnitt des Pokalfinales in Krefeld beendete. Die Realität hatte die verbleibende Hoffnung verdrängt und das Spiel, und somit auch den Titel, mit 1:3 Toren an den Ligakonkurrenten aus Kaarst vergeben. Als gute Verlierer gratulieren wir an dieser Stelle den Crash Eagles aus Kaarst zu diesem Titel.
Aber verloren wurde an diesem Tag nicht wirklich, schließlich konnte der Titel des Vizepokalsiegers auch gewonnen werden.
Zu Beginn der Partie waren dem Team der Coaches Nils Worrings und Simon Nowak, sowie den Team Offiziellen, die Nervosiät und Anspannung anzusehen. Die Mannschaft war in einer guten körperlichen Verfassung, alle Spieler mit an Bord und auch der Wille zum Sieg war von der ersten Minute an spürbar. Mit den Crash Eagles aus Kaarst traf das Team im Pokalfinale auf einen Gegner, den man in der Liga schon zweimal mit drei Punkten im Gepäck hat ziehen lassen müssen. Das sollte im Pokalfinale anders sein.
Die Düsselorf RAMS begannen das Spiel mit drei Blöcken gewohnt druckvoll und drängten den Gegner schon früh in die eigene Hälfte zurück. Allerdings schien es aber auch die Taktik der Eagles zu sein den Gegner erst mal kommen zu lassen um dann aus einer verdichteten Abwehr heraus mit schnellern Kontern zum Abschluß zu kommen. Folgerichtig fand das erste Drittel haupsächlich in der Hälfte der Kaarster statt.
Chancen für die Düsseldorfer gab es dann im Minutentakt, allerdings ohne besonders zwingend zu sein. Und was auf das Tor kam wurde von der guten Torfrau der Adler weggefischt.
Ein Manko aus der Liga, das die Widder gerade dachten ausgemerzt zu haben, sollte diesen Spieltag sehr schwierig gestalten. Gemeint ist eine nur bedingt effiziente Chancenverwertung, die an diesem Tag wieder zu beobachten war. Für ein Team, das sich im Laufe eines Spiels dutzende Chancen erspielt, normalerweise kein Problem. Wohl aber, wenn es auf eine Verteidigung trifft, die es versteht „Beton anzurühren“.
Anders beim Gegner. „Eine Chance – Ein Tor“, besser geht es wohl kaum. Mitte des ersten Drittels bekamen die Eagles die Chance, auf die sie gewartet hatten. Mit einem schnellen Gegenstoß überrannten die Kaarster Stürmer die Verteidigung der Widder und knipsten die Kugel zum 0:1 in das Netzt. Nichts zu halten gab es in dieser Situation für die Düsseldorfer Torfrau Maja Radocaj. Der Spielverlauf war mit diesem Treffer auf den Kopf gestellt ,auch wenn ein 1:0 im Hockey nicht viel bedeutet.
Die RAMS stellten jetzt um und spielten fortan nur noch mit zwei Blöcken weiter. Auch wenn die Junior Partner im Team ihre Sache bis dahin gut machten, so stellten die Coaches der RAMS um und setzten alles auf die Erfahrung und die Spielstärker der Senior Partner. Mit der Komprimierung des Teams auf die Leistungsträger erhöhte sich erwatungsgemäß der Druck der Düsseldorfer auf die Eagles aus Kaarst. Die Defensive der Adler konnte dem Druck trotz zweier Unterzahl-Spiele standhalten, so daß es mit dem 0:1 aus Düsseldorfer Sicht in die erste Pause ging.
Das zweite Drittel glich dem ersten und wieder waren es die RAMS, die einen Angriff nach dem anderen auf das Kaarster Gehäuse fuhren. Allerdings wurde der Ball an diesem Tag immer wieder bis zum Kaarster Tor „getragen“, statt den Paß zum Mitspieler zu suchen oder mal einen Distanzschuß zu wagen. Die Eagles kamen auch im zweiten Drittel nicht oft in die Nähe des Düsseldorfer Tores und wurden, wenn denn doch, immer wieder abgefangen und gut verteidigt. Trotzdem gelang dem Gegner das 2:0 mitten in einer Hochphase der Düsseldorfer.
0:2 aus Sicht der Düsseldorfer passte nun wirklich nicht mehr zum Kräfteverhältnis der Teams. Aber so stand es auf der Uhr. Zum Glück für die RAMS, konnte Lennard Walbröl kurze Zeit später den 1:2 Anschlußtreffer für die Widder erzielen, so daß das Spiel wieder offen war. Mit dem Treffer kam die Zuversicht zurück, und auch die zweite Luft. Was an diesem Tag dem Spiel der RAMS fehlte, war neben einem weiteren Tor, die Kreativität im Spielaufbau. Immer wieder versuchten es die Spieler mit der Brechstange und durch die Mitte. Und sicher gibt es genügend Gegner die dem Druck der RAMS and diesem Tag nicht lange stand gehalten hätten. So ging es beim Stand von 1:2 in die letzte Drittelpause.
Das letzte Drittel mußte es für die RAMS richten. Bis zu diesem Zeitpunkt haben die Widder eine beeindruckende Energieleistung auf den Platz gebracht, auch etwas auf das man stolz sein darf. Jetzt mußte aber ein Tor her, oder am besten gleich zwei. Im letzten Drittel lief dann auch der Ball statt die Spieler, so daß nun auch die gegnerische Abwehr in Bewegung kam. Die Kaarster mußten jetzt richtig kämpfen und vor dem Tor des in gelb gekleideten Gegners wurde es zunehmend heißer. Die zahlreichen Fans der Düsseldorfer begleiteten diese Phase des Spiels mit lautstarken Anfeuerungsrufen.
Die optische Überlegenheit blieb, Fortuna jedoch trug an diesem Tag ein gelbes Jersey. Die Kaaster konnten sich zwischenzeitlich aus der Umklammerung lösen, auch weil die Kräfte der Düsseldorfer zunehmend schwanden. Einer der Kaarster Angriffe landete dann zum 1:3 im Tor des mittlerweile von Paul Hilgers geschützten Tores. Aus die Maus! Nicht wirklich. Das Team aus Niederheid nahm noch mal alles zusammen was an Kraft geblieben ist und stemmten sich gegen die sich nun stärker abzeichnende Niederlage.
Über zwei Minuten gingen die Coaches all-in und spielten mit einem empty Net um einen weiteren Feldspieler bringen zu können. Zwei Minuten ohne Torwart und trotzdem ohne Gegentor spricht für sich. Auch der Ballanteil im Gesamtspiel sprach für die RAMS. Nur das Ergebnis auf der Uhr wollte sich der gefühlten Wirklichkeit nicht anpassen. Und so bliebt es bei der Niederlage.
Hat an diesem Tag nun das schwächere oder glücklichere Team gewonnen? Mitnichten. Die Crash Eagles aus Kaarst haben es verstanden die Widder an diesem Tag „zu lesen“ und sich diszipliniert an ihre Strategie gehalten. An diesem Tag sind zwei tolle Mannschaften aufeinander getroffen die alles gegeben haben und den Zuschauern in der Halle gezeigt haben, warum Hockey ein so toller Sport ist.
Aus der Sicht der RAMS wurde ein Spiel verloren, nicht aber das Ziel vor Augen. Am nächsten Sonntag (8. Oktober um 16 Uhr in Düsseldorf – Niederheid) und am folgenden Samstag (14. Oktober um 12 Uhr, Sporthalle Horkesgath in Krefeld) treffen die Schüler 1 der Düsseldorf im Halbfinale der Play-offs zur NRW Meisterschaft auf die Skating Bears aus Krefeld. Mit zwei Siegen in dieser Serie bestünde die Chance im NRW Finale dann noch mal auf die Crash Eagle aus Kaarst zu treffen. Ein Gedanke der Freude macht.
Mund abputzen. Aus Fehlern lernen. Weiter machen.
Es spielten: Maya Radocaj, Paul Hilgers, Erik Nimphius, Malte Sassmannshausen, Simon Benthake, Caro Baur, Paul Boje, Philipp Müller, Mick Kubel, Felix Schürmann, Moritz Epping, Miko Kühn, Lennard Walbröl, Henry Peters, Paul Berling, Luke Kubel, Nele Schürmann
Autor Teamleitung